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Überblick

Geförderte Forschungsprojekte 2024

In 2024 wurden insgesamt 15 Forschungsprojekte gefördert:

1. Einzelprojekte an Universitätskliniken

Im Bereich "Einzelprojekte" reichten die Themen von: Untersuchungen zu den besonders gefürchteten Infektionen an künstlichen Gelenken, zur Fußarthrose nach Sprunggelenkversteifung, zur Arthrosevermeidung nach Knochenbrüchen sowoe drei Projekte zur Behandlung der Arthroseschmerzen durch Radiotherapie. Im Einzelnen waren dies folgende Projekte:

 

 

 

  1. Radiation therapy for heterotopic ossification prophylaxis: prospective assessment of potential biomarkers
    Projektleitung: Herr Prof. Dr. med. Hans Th. Eich
    Direktor der Klinik für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Münster, Münster
     
  2. Multizentrischer Einsatz einer automatisierten Therapieplanungsplattform für die Bestrahlung bei Arthrose
    Projektleitung: Herr Prof. Dr. med. Frank A. Giordano
    Direktor der Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim
     
  3. LDRT bei Gonarthrose Grad 2-3: Einfluss von CED auf die Therapieeffektivität
    Projektleitung: Herr Prof. Dr. med. Sascha Gravius
    Klinikdirektor des Orthopädisch-Unfallchirurgischen Zentrums (OUZ) - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim
     
  4. Niedrig dosierte Strahlentherapie bei Arthrose – Eine systematische Übersichtsarbeit“
    Projektleitung: Frau PD Dr. med. Carina Jaekel
    Leitende Oberärztin der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Düsseldorf der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf

     

  5. Mesenchymale Stromazellen (MSC) als immuntherapeutische Angriffspunkte gegen chronische und mit Biofilmen verbundene periprothetische Infektionen
    Projektleitung: Herr Prof. Dr. med. Tobias Renkawitz
    Ärztlicher Direktor des Zentrums für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
     
  6. Verändert eine Versteifung des oberen Sprunggelenks das Fußbelastungsprofil? - Eine retrospektive Evaluation
    Projektleitung: Herr Prof. Dr. med. Thomas A. Schildhauer
    Ärztlicher Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik und Poliklinik, BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
     
  7. Einfluss der LDRT auf das Knorpelgewebe bei entzündlich-degenerativen Gelenkerkrankungen
    Projektleitung: Herr Prof. Dr. med. Thomas Weissmann
    Strahlenklinik am Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen

 

 

2. Forschungskongresse und Stipendien

Forschungskongresse helfen, das Wissen zügig in die klinische Praxis zu bringen und somit die neuesten Erkenntnisse den Patienten schneller zugute kommen zu lassen. Ebenso ist die Ausbildung junger Forscher von großer Bedeutung. Nachfolgend die geförderten Kongresse und Stipendien:

 

 

  1. 13. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Biomechanik e.V. vom 24. - 26. April 2024 in Heidelberg 
    Leitung: Herr Prof. Dr. sc. hum. Dipl.-Ing. (FH) Jan Philippe Kretzer
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Biomechanik, Direktor des Labors für Biomechanik, Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg
     
  2. Summer Course: Basic Biomechanics 2024 - Teilnahme Herr Prof. Dr. med. N. Friederich , 23. - 24.07.2024
    Leitung: Herr Prof. Dr. med. Hans-Joachim Wilke
    Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
     
  3. Basic Biomechanics and Biomechanical Methods for Experimental Research of the Musculoskeletal System - Summer Course 2024 vom 23. - 26.07.2024 in Ulm
    Leitung: Herr Prof. Dr. med. Hans-Joachim Wilke
    Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
     
  4. Prof. Heinrich-Hess-USA-Stipendium der GOTS und der Deutschen Arthrose-Hilfe e.V.
    Teilnehmerin: Frau Dr. med. Svea Faber
    Ärztin in Weiterbildung, MUM - Muskuloskelettales Universitätszentrum am LMU Klinikum, Campus Großhadern, München
     
  5. Prof. Heinrich-Hess-USA-Stipendium der GOTS und der Deutschen Arthrose-Hilfe e.V. 
    Teilnehmer: Herr Dr. med. Thomas Wittmann
    Assistenzarzt, MUM - Muskuloskelettales Universitätszentrum am LMU Klinikum, Campus Großhadern, München

     

3. Vereinseigene Forschungsprojekte

  1. Zur sehr häufigen Fingergelenk-Arthrose (Heberden-Arthrose), die so vielen Menschen jeden Handgriff erschwert und mit großen Schmerzen verbunden ist, wurden vom Verein selbst im Jahr 2024 mittels einer ärztlichen DROM-Umfrage („Doctor Reported Outcome Measure“) die Einschätzung von über fünfzig Radiotherapiezentren zur Wirksamkeit der Radiotherapie im gesamten Bundesgebiet erfragt und ausgewertet.

     

  2. In einer weiteren bundesweiten postalischen Umfrage wurden fast 7.000 in Deutschland tätige Ärzte – Orthopäden, Handchirurgen, Hausärzte und Radiotherapeuten – nach der Häufigkeit ihres Einsatzes der Radiotherapie und deren Wirksamkeit befragt.

     

  3. Außerdem führte der Verein eine umfangreiche Literaturstudie zur Strahlentherapie bei Fingerarthrose durch. Sie erscheint 2025 in der „Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie“, der renommiertesten Fachzeitschrift im deutschsprachigen Raum,: Schreiner, U., Huberti, H., Wie gut ist die Wirksamkeit der Low-Dose-Radiotherapie (LD-RT) für die Heberdenarthrose? Eine Analyse der aktuellen Literatur.

     

4. Forschungsprofessuren

Über die Verbesserung bestehender und die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden hinaus ist die Grundlagenforschung mit dem Hauptziel, die Arthrose zu heilen, von zentraler Bedeutung. Wie viele Schmerzen und Einschränkungen, Ängste und Sorgen blieben den Betroffenen und ihren Familien erspart, wenn es möglich wäre, die winzige, millimeterdünne Knorpelschicht, die die Knochen bedeckt, zu heilen! Bislang heilen Knorpelschäden nur sehr schwer. Jede einzelne Knorpelzelle ist von wasserbindenden Stoffen umgeben, die dem Knorpel seine besondere Elastizität verleihen. Wenn das feine arkadenförmige Gerüst im Inneren des Knorpels, das diesen Stoffen Halt gibt, zerstört ist, kann es nur ganz schwer wieder aufgebaut werden. Ein noch größeres Hindernis für jede Heilung ist, dass sich Knorpelzellen nur sehr langsam teilen und neu bilden können.

 

Könnte man diesen Heilungsprozess mit neuen Methoden beschleunigen? An dieser hoffnungsvollen Behandlungsidee arbeiten inzwischen Wissenschaftler auch im Bereich der modernen Zellforschung. Mithilfe moderner zellbiologischer Methoden versuchen sie, die Heilung der erkrankten Knorpelschicht biologisch anzuregen und zu beschleunigen, sodass neu gebildeter Knorpel den freiliegenden Gelenkknorpel wieder bedecken und ihm neuen Schutz geben kann. Neben mehreren Projekten in Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft und ausgewählten Universitätskliniken hat die Deutsche Arthrose-Hilfe hierzu die Errichtung einer Stiftungsprofessur ermöglicht.


Die Professur mit „Lehrstuhl für Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung“ am renommierten Universitätsklinikum Homburg ist die erste derartige Professur in Deutschland und ein wichtiger Pfeiler der Arthrose-Grundlagenforschung. Die Professur wurde mit insgesamt 1,5 Millionen Euro finanziell unterstützt. Auch wurde bereits eine Senior-Professur, unter Leitung von Herrn Prof. Georg  Bergmann, im Bereich Grundlagenforschung an der Charité Berlin finanziert.


Die Deutsche Arthrose-Hilfe setzt große Anstrengungen daran, weitere Stiftungsprofessuren zu grundlegenden Themenbereichen zu realisieren. Die Unternehmungen für eine neue Stiftungsprofessur sind in Arbeit und voraussichtlich in 2025 wird sie an der Universität Heidelberg eingesetzt.
 

 

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