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Schon als kleines Mädchen hatte sie Schmerzen

Frau Elke M. kam als Kind mit einer Fehlstellung beider Hüften zur Welt. Als Zweijährige musste sie wochenlang einen doppelten Beingips tragen, und im Alter von fünf wurden beide Hüften operiert. Anschließend musste sie an Krücken gehen lernen. Doch die Operationen halfen, und viele Jahre ihrer Kindheit und Jugendzeit hatte sie kaum Beschwerden. Nur am Sportunterricht konnte sie nicht teilnehmen. Als sie aber später erwachsen war und heiratete und ihre zwei Kinder Daniel und Nadine geboren wurden, traten die Schmerzen wieder auf und wurden besonders rechts stärker als je zuvor.


Wohl durch die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, erklärte ihr Arzt, sei die Arthrose im voroperierten Hüftgelenk beschleunigt worden. Für die junge Frau begann eine fast zehn Jahre dauernde Leidenszeit. Das Spielen mit den Kindern war ihr immer weniger möglich und wenn sie sie einmal auf den Arm nehmen wollte, hatte sie starke Schmerzen. Auch die Arbeit im Haushalt fiel ihr immer schwerer, keinen Schritt konnte sie mehr ohne Schmerzen tun. Hinzu kam, dass sich die Beweglichkeit des Hüftgelenks zusehends einschränkte. Den rechten Fuß konnte sie bald nur noch mit Mühe anheben. "Zum Schluss war es sehr schlimm", erinnert sie sich an diese schwere Zeit. Nach eingehender Beratung mit ihrem Arzt entschloss sie sich schließlich zu einem künstlichen Hüftgelenk.


Bereits 1999 war Frau Elke M. Fördermitglied der Deutschen Arthrose-Hilfe geworden. "Ich wollte mich über die aktuellen Behandlungs­mög­lichkeiten informieren. Außerdem lag mir daran, die Arthroseforschung zu unterstützen." Nachdem der Entschluss für die Prothesen-Operation feststand, fand sie bei der Aus­wahl einer geeigneten Klinik Hilfe beim Verein.


Die Operation glückte. Noch heute schwärmt sie von den ersten Gehversuchen nach dem Eingriff: "Es war wie Weihnachten und Ostern zusammen. Ich hatte ganz vergessen, dass es auch ein Leben ohne Schmerzen gibt." Bereits nach wenigen Ta­gen verzichtete sie ganz auf die Schmerz­mittel, die ihr die Kran­kenhausärzte zur Erleichterung der ersten Schritte und zur Überbrückung der Wundschmer­zen angeboten hatten. Dennoch waren die fünf Wochen des Klinikaufenthaltes und der anschließenden stationären Reha-Behandlung keine leichte Zeit für die Familie. "Die Trennung fiel vor allem den Kindern schwer. Aber ich sagte ihnen: Wenn Mama zurückkommt, können wir auch wieder in den Zoo gehen." Jeden Abend gab es einen Gute-Nacht-Kuss übers Telefon. "Ich glaube, das half auch mir sehr und gab mir viel Halt."


Der Aufbruch in ihr neues Leben erforderte viel Arbeit. Frau Elke M. erkämpfte sich ihre neue Beweglichkeit hart. Noch Wochen nach der Operation ging die Pa­tientin an Gehstützen, um das neue Gelenk zu entlasten. "Ich musste gehen lernen wie ein kleines Kind. Oft fiel es mir schwer, die Balance zu halten." Anfänglich spürte sie beim Auf­treten jede kleinste Unebenheit. Noch heute, Jahre nach dem Eingriff, geht sie einmal pro Woche zur Krankengymnastik, vertraut zusätzlich auf die Myoreflextherapie und versucht sich an Aqua-Jogging. Peinlich achtet sie darauf, sich keine bakterielle Infektion einzufangen, die die Stabilität des Kunstgelenks gefährden könnte: "Als ich im vergangenen Jahr eine eitrige Entzündung am Fuß hatte, bin ich sofort zum Arzt gegangen, um mir Antibiotika verschreiben zu lassen."


Doch der Einsatz hat sich gelohnt. "Ich habe wieder Lust, Pläne zu schmieden, weil die leidige Angst vor den Schmerzen weg ist." Auch lebt sie seitdem bewusster. "Bei allem, was ich heute unternehme, denke ich immer an die Zeit, in der ich diese Dinge nicht konnte. Dadurch lebe ich intensiver, bewusster und genieße den Augenblick." Ein Wermutstropfen jedoch bleibt. "Ganz normal gehen werde ich wohl nie wieder", ist sich die junge Mutter bewusst. Weil der Mus­kelapparat des operierten Hüft­gelenks durch die jahrzehntelange Fehlstellung zu sehr in Mit­leidenschaft gezogen ist, hat sie einen leicht schaukelnden Gang. Auch weiß die junge Frau, dass sie in einigen Jahren auf der linken Seite wohl ebenfalls eine Hüftprothese brauchen wird.


Doch das alles hindert sie nicht daran, dankbar für das Erreichte zu sein. So hatte sie sich fest vorgenommen, wenn die Operation gut gelingt und sie damit ihr größtes Geschenk erhalten hat, wie sie sagt, wollte sie die Einladung zu ihrem 36. Geburtstag – dem ersten nach der Hüftoperation – mit einer besonderen Bitte versehen: Statt Geschenken sollten die Freunde doch lieber Geld spenden für die Arbeit der Deutschen Arthrose-Hilfe. Fast 600 Euro kamen in der Spardose zusammen. "Ich wollte einfach ausdrücken, was ich am eigenen Leib erfahren habe: Gesundheit ist keine Selbstverständlichkeit – und ganz sicher das größte Geschenk, das ein Mensch bekommen kann."

 

Herr Michael K.

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