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Wichtiges Schreiben an Mitglieder, Freunde und Förderer

Fünfunddreißig Jahre lang konnten wir Arthrosebetroffenen praktischen Rat zukommen lassen. Vierteljährlich erschien unser Ratgeber "Arthrose-Info" und informierte über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die Redaktion des "Arthrose-Info" lag federführend in der Hand unseres Präsidenten, einem sehr erfahrenen Orthopäden und Arthrose-Forscher. Aus gesundheitlichen Gründen kann er diese umfangreiche Arbeit leider nicht mehr fortführen. So werden zu unserem größten Bedauern leider keine neuen Ratgeberhefte mehr erscheinen.

 

In einem sehr persönlichen Schreiben wurden am 1. März 2024 unsere Mitglieder, Freunde und Förderer darüber informiert. Nachfolgend gerne das Original des Briefes.

 

Brief vom 1. März 2024

 

Wichtiges zur Umstrukturierung

Aufgrund der genannten großen Veränderungen hat die Deutsche Arthrose-Hilfe e. V. schweren Herzens mehrere Umstrukturierungen vorgenommen. Mit der Dezemberausgabe Nr. 140 des "Arthrose-Info" wurde im Bereich Information der sehr aufwendige vierteljährliche Versand der Print-Ausgaben eingestellt. Künftig wird sich unsere Information vermehrt auf Online-Berichte zu aktuell geförderten Forschungsprojekten konzentrieren.

Damit einhergehend verringern sich auch die Leistungen des Vereins im Bereich Persönliche Hilfe. Dies betrifft die Beantwortung medizinischer und persönlicher Anfragen und das Service-Telefon.

Im Bereich der Forschungsförderung ist es ein besonders dringendes Ziel, eine weitere universitäre Stiftungsprofessur zur Arthroseforschung einzurichten. Bereits im Jahr 2009 hatte der Verein die deutschlandweit erste Professur mit Lehrstuhl für Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung am Universitätsklinikum Homburg ermöglicht. Während diese inzwischen sehr erfolgreiche und international renommierte Professur insbesondere der Stärkung der Grundlagenforschung zur Arthrose diente, soll sich die neue Professur ganz auf die klinische Arthroseforschung konzentrieren. Außerdem wird die Forschungsförderung auf den wichtigen Bereich der Wirksamkeit der entzündungshemmenden niedrigdosierten Strahlentherapie ("LD-RT") ausgeweitet werden. Hierzu wurden bereits erste vorbereitende Arbeiten begonnen. Der Verein wird auch eigene Forschungsprojekte mit eigenen wissenschaftlichen Publikationen durchführen und auch externe Projekte zu diesem Thema fördern. Auch sollen weiterhin ausgewählte Arthroseforschungsprojekte finanziell unterstützt werden.

Finanzielle Hilfe in Notsituationen

Knieversteifung: Oft wird übersehen, wie viele Menschen an schwerster Knie-Arthrose leiden. Wenn alle anderen Operationen einmal nicht erfolgreich sind, muss bei mehreren Hundert Patienten jedes Jahr das Gelenk operativ versteift werden. Es kommt dann zu der sogenannten "Knie-Arthrodese". Die Deutsche Arthrose-Hilfe hilft den Betroffenen in dieser schwierigen Situation auch mit finanzieller Unterstützung.

 

Querschnittlähmung nach Wirbelsäulen-Operation: Auch all jenen Patienten, die nach einer fehlgeschlagenen Wirbelsäulen-Operation eine Querschnittlähmung mit all ihren schwerwiegenden Folgen erleiden, steht die Deutsche Arthrose-Hilfe mit ihrem Hilfsfonds zur Seite. In dieser Notsituation unterstützt sie unbürokratisch notwendige Umbaumaßnahmen. 

Härtefonds

Stiftungsprofessur

Im Rahmen ihrer Forschungsförderung hat die Deutsche Arthrose-Hilfe eine Stiftungsprofessur für Arthrose-Forschung an der Orthopädischen Universitätsklinik Homburg initiiert. Dabei handelt es sich um den ersten und einzigen "Lehrstuhl für Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung" in Deutschland, und er ist somit ein wichtiger Pfeiler in der Arthrose-Grundlagenforschung. Lehrstuhlinhaber ist Herr Prof. Dr. med. Henning Madry, anerkannter Orthopäde und mehrfach ausgezeichneter internationaler Gelenkforscher. Seine Forschungsarbeiten wurden mit insgesamt 1,5 Mio. Euro von der Deutschen Arthrose-Hilfe finanziell unterstützt. Jetzt erfolgt die Finanzierung durch die Universität.

Pressemitteilung

Weltpreis für Arthrose-Forschung

"Die Wissenschaften", so sagte schon Michel de Montaigne, "entwickeln sich in kleinen Schritten." Aber dennoch gibt es immer wieder Fortschritte, die echte Meilensteine bedeuten. Diese Meilensteine in der Arthrose-Forschung, welche die Behandlung, Erkennung oder Vorbeugung der Arthrose grundlegend verbessert haben, zeichnet die Deutsche Arthrose-Hilfe mit dem "Welt-Preis für Arthroseforschung" aus. Nachfolgend stellen wir die bisherigen Preisträger vor:

 

Herr Prof. med. Markus Uhl

Den Welt-Preis 2016 erhielt Herr Prof. Dr. med. Markus Uhl für seine herausragenden MRT-Untersuchungen. Seine Arbeiten tragen entscheidend zum Erfolg wichtiger Forschungsprojekte bei, die sich um die Weiterentwicklung der Knorpeltherapie bemühen. Durch das MRT kann die Qualität des neu gewachsenen Knorpels präzise geprüft werden. Die Hoffnung ist groß, dass damit einmal viele Menschen Arthrose vermeiden und sogar von Arthrose geheilt werden könnten. So weisen die bisherigen Erkenntnisse bereits auf einige wichtige Tatsachen hin: (1) Ausgewogene Ernährung mit viel Vitamin C ist für die Gesunderhaltung des Knorpels wichtig. (2) Knorpelschäden wachsen in die Breite, wenn die bisherige Belastung nicht verringert wird. (3) Knorpeltherapien sind auf Bewegung angewiesen. Aber bis das neue Gewebe seine volle Robustheit erreicht hat, darf es nur maßvoll beansprucht werden. Wir gratulieren Herrn Prof. Uhl und sagen ihm im Namen aller Arthrosebetroffenen von Herzen Dank.

Information

 

Herr Prof. Dr.-Ing. Georg Bergmann

Den Welt-Preis 2014 erhielt Herr Prof. Dr.-Ing. Georg Bergmann für seine epochale Forschungsarbeit zur Belastung bei Arthrose. Dank eines von ihm entwickelten elektronischen Messgeräts, das so klein ist, dass es in normale Endoprothesen integriert werden kann, konnte erstmals untersucht werden, welche Aktivitäten die Gelenke besonders hoch belasten und welche anderen, scheinbar ähnlichen, günstiger und deshalb zum Schutz der Gelenke besonders empfehlenswert sind. Diese zentralen Erkenntnisse haben die Behandlungsmethoden von Ärzten und Physiotherapeuten weltweit entscheidend beeinflusst und ermöglichen es jedem Patienten, das eigene Verhalten frühzeitig anzupassen. So können den Betroffenen jahrelange Schmerzen und oftmals auch eine Operation erspart bleiben. Wir gratulieren Herrn Prof. Bergmann und sagen ihm im Namen aller Arthrosebetroffenen unseren herzlichsten Dank.

Information

 

Herr Priv.-Doz. Dr. med. Wolfhard Caspar 

Der Welt-Preis 2012 wurde Herrn Priv.-Doz. Dr. med. Wolfhard Caspar verliehen für seine bahnbrechende Forschungsarbeit , die zu enormen Verbesserungen bei Hunderttausenden von operativen Eingriffen an der Wirbelsäule und zur erfolgreichen Behandlung von Patienten mit Wirbelsäulen-Arthrose geführt hat. Dank seiner neuen "mikrochirurgischen" Methode wurden Wirbelsäulen-Operationen für den Patienten wesentlich schonender, und auch die gefürchteten Narbenschmerzen deutlich seltener. Darüber hinaus entwickelte er eine neue Methode zur operativen Behandlung von Verletzungen der Halswirbelsäule und konnte meist sogar eine vorbestehende inkomplette Querschnittlähmung wieder rückgängig machen. Herr Priv.-Doz. Dr. med. Wolfhard Caspar ist einer der herausragenden Ärzte des Jahrhunderts, und wir sind ihm zutiefst dankbar für seine grundlegende Forschungsarbeit für die moderne Wirbelsäulenchirurgie.

Information  

 

Herr Prof. Dr. med. Dieter Buck-Gramcko

Mit dem Welt-Preis 2011 wurde Herr Prof. Dr. med. Dieter Buck-Gramcko geehrt für seine grundlegende Forschungs- und Aufbauleistung für die moderne Handchirurgie, die die Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit fehlendem Daumen entscheidend verbessert hat. Dank seiner wegweisenden Forschungsarbeit ist es möglich, die fehlenden Daumen durch eine Verlagerung des Zeigefingers vollständig zu ersetzen und so den Betroffenen die lebenswichtige Greiffähigkeit ihrer Hand zu ermöglichen. Herr Prof. Buck-Gramcko gilt als "Pionier der Handchirurgie" und war lange Jahre Berater der Deutschen Arthrose-Hilfe. Nach langer Krankheit ist er am 3. Oktober 2012 verstorben. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren und immer voller Dankbarkeit an sein Lebenswerk und seine besondere Persönlichkeit erinnern, die von einem hohen ärztlichen Ethos und seiner Liebe für die Patienten geprägt war.

Information 

 

Herr Prof. Dr. med. Lutz Jani

Den ersten Weltpreis für Arthroseforschung erhielt Herr Prof. Dr. med. Lutz Jani – der leider in der Nacht vom 12. auf den 13. September 2019 verstorben ist – in 2010 für seine bahnbrechende Forschungs-Leistung auf dem Gebiet der Hüftgelenkforschung. Durch eine groß angelegte klinische Studie in Zusammenarbeit mit Kollegen an vier Schweizer Kliniken konnte er beweisen, dass sich eine angeborene Fehlstellung des kindlichen Hüftkopfes, die bislang stets durch eine große Hüftoperation behoben worden war, im Laufe des Wachstums bei den meisten jüngeren Kindern von selbst korrigiert und eine Operation somit nicht notwendig ist. Dank dieser grundlegenden Erkenntnis wurde eine der häufigsten orthopädischen Operationen in kurzer Zeit fast vollständig eingestellt, und bis heute bleibt Tausenden von Kindern eine schwere Operation erspart. Herr Prof. Jani war viele Jahre Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Arthrose-Hilfe und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. 

Information

Rede des Präsidenten der Deutschen Arthrose-Hilfe im Haus der Bundespressekonferenz zum Deutschen Orthopäden-Kongress (DKOU) in Berlin

Herr Dr. med. Huberti hat an der Bundespressekonferenz des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin teilgenommen. Das Kongressthema lautete: Wissen schafft Vertrauen. In seiner Rede führte er aus, wie sehr dies bei Arthrose zutrifft.

Redemanuskript

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